« Einen gesunden Geist durch einen gesunden Körper“
Dieses Sprichwort, oder wenigstens den Sinn desselben, haben vor 75 Jahren Männer schon erkannt, die damals unseren Sportverein gründeten.
Es begann im Jahre 1920
Zum 1. Präsidenten wurden der Kaufmann Josef Arens gewählt, Mannschaftsbetreuer und Trainer wurde der Anstreicher Nikolaus Oberleuk.
Der Sportplatz war im sog. „Kuhonner“ hinter der Wagnerischen Ziegelei.
Schiedsrichter waren zu dieser Zeit: Der erste überhaupt; Lehrer Hauch, außerdem Nikolaus Oberleuk, Jakob Heisel und Michel Jäger.
Zu den Auswärtsspielen ging man anfangs zu Fuß, später mit dem Fahrrad; dass änderte sich dann, als der Gastwirtssohn und Bierverleger Felix Schwarz einen Lastwagen bekam, und den Transport der kompletten Mannschaft zu den Auswärtsspielen besorgte.
Im Jahre 1923 wurde durch den damaligen Pfarrer von Orscholz, Pastor Valerius, die D J K gegründet.
Als der alte Sportplatz, mit als Baugelände erschlossen wurde, tauschte Pastor Valerius das Gelände des heutigen Sportplatzes, das zu dieser Zeit Kircheneigentum war, mit der Bischöflichen Behörde. Das Gelände wurde von der Zivilgemeinde übernommen und dem Sportverein überlassen.
In der D J K wurden überwiegend drei Sportarten betrieben: Leichtathletik, Geräteturnen und Fußball. Die D J K Orscholz konnte in denen von ihr betriebenen Sportarten schöne und beachtliche Erfolge erringen.
Im Jahre 1933 wurde dann in Deutschland eine politische Macht geboren, die sich für einen wahnsinnigen Krieg verantwortlich zeichnete, die D J K wurde verboten. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges hörte das Vereinsleben gänzlich auf. Erwähnen müssen wir viele unserer Vereinsmitglieder, denen es leider nicht vergönnt war in die Heimat zurückzukehren. Wir verneigen uns in würdiger Trauer vor denen die gestorben sind, auf dass wir leben.
Bereits schon im ersten Nachkriegsjahr 1945 traf man Anregungen für die Neugründung des Orscholzer Sportvereins. Trotz der enormen Zerstörung unseres Ortes waren dennoch einige Sportkameraden bereit um die Jugend wieder zu einem Ortsverein zusammen zu führen.
Josef Arens Junior war ein Initiator dieser Neugründung, als im Frühjahr 1946 der Sportverein Orscholz wieder ins Leben gerufen wurde und den Stolzen Namen „VIKTORIA“ erhielt.
Das die Jugend von Orscholz von der Viktoria begeistert war, merkte man an der rapide steigenden Mitgliederzahl. Nachstehende Spieler bildeten nach dem Krieg die 1. Mannschaft: Johann Adam, Karl Berend, Kurt Diny, Alois Kiefer, Peter Kiefer, Hans Kiefer, Josef Oberleuk, Remy Schuster, Gerhard Wilbois, Edmund Zengerli.
Hoch und Tief lagen auch zu dieser Zeit schon sehr dicht beieinander: Im Jahre 1954 hatte der Sportverein Orscholz drei Mannschaften im offiziellen Spielbetrieb, eine 1. Mannschaft, eine 2. Mannschaft sowie eine starke Jugendmannschaft; im Jahre darauf wurde außerdem eine Schülermannschaft in den Spielbetrieb übernommen.
Im Laufe der ganzen Jahre stand unsere 1. Mannschaft immer im Vorderfeld der Kreisliga Hochwald; Meistertitel wurden errungen, Abstiege wurden bedauert, Auf und Ab im Verein wie im Leben selbst.
Im Jahre 1956 wurde das 10jährige Bestehen seit der Vereinsneugründung gefeiert; gleichzeitig mit diesem Fest wurde am 16. Juni 1956 die Einweihung des neue Sportplatzes begangen, seit diesem Jahre fanden auch die heute bereits zur Tradition gewordenen Pokalturniere (Alfred-Becker-Gedächtnisturnier, usw.) statt. Die Viktoria Orscholz war einer der wenigen Vereine im ganzen Land die sich bereits in den 50ziger Jahren über politische Grenzen hinwegsetzte und immer wieder Mannschaften aus dem benachbarten Frankreich und Luxembourg zu ihren Veranstaltungen nach Orscholz einlud. Dadurch bedingt, dass Orscholz ein weltbekanntes und gastfreundliches Ausflugsziel ist, kamen und kommen die Vereine aus dem In- und Ausland sehr gerne als Gäste zur Viktoria.
Schon seit dem Jahre 1963 unterhält der Sportverein Orscholz eine spielstarke Alte-Herren-Mannschaft. Ihr Ziel, die Pflege der Kameradschaft und die gesunde Fortsetzung des aktiven Spielens der älteren Spieler, wird damit vollauf erreicht.
Seit dem Frühjahr 1964 unterhält der Sportverein ein Umkleidegebäude; im Jahre 1972 erfolgte dann bereits ein 1. Umbau dieses Clubhauses, dem 1992 eine Vergrößerung (Anbau) der Anlage erfolgte. Im Jahre 19.. wurde ein weiteres Gebäude hinzugefügt, welches als Wurst- und Getränkestand sowie als Trikotwasch- und Aufbewahrungsraum dient. Im Jahre 20.. folgte die komplette Sanierung des alten Gebäudekomplexes sowie die Vergrößerung des Ausschankraumes unter der Leitung des zu jener Zeit amtierenden 1. Vorsitzenden Roman Berg.
Am 26. Mai 1979 wurde ein neuer Sportplatz mit Flutlichtanlage eingeweiht.
Eine große Würdigung und Anerkennung unserer vorbildlichen Jugendarbeit wurde uns durch die Ausrichtung und Durchführung des SEPP-HERBERGER-TAGES im Jahre 1988 in Orscholz, zu teil.
Im Jahre 19.. wurde unser bis dahin bestehender Aschenplatz unter der Regie des damaligen 1. Vorsitzenden Joachim Leinen in einen Rasenplatz umfunktioniert. Erwähnt sei hier ausdrücklich die freiwillige Hilfe von vielen Mitgliedern, die durch den Einsatz ihrem Verein große finanziellen Ausgaben ersparten.
Zwei Jahre später wurde auf dem ehemaligen Standort der Grenzlandhalle ein Aschenplatz mit Flutlichtanlage für den Trainingsbetrieb errichtet.
Zu berücksichtigen sind die Meisterschaften der 1. Mannschaft im Jahre 1998/99 unter dem damaligen Trainer Michael Priem sowie diese im Jahre 2009/10 unter der sportlichen Leitung von Bernd Adam. Die vielen Meistertitel der 2.Mannschaft in den vergangenen Jahren müssen natürlich ebenfalls gewürdigt und erwähnt werden.
Nach 40 Jahren Betriebszeit mussten im Jahre 2019 die maroden Flutlichtstrahler durch neue LED-Flutlichtstrahler ersetzt werden. Durch diese Maßnahme erstrahlt unser Rasenplatz nicht nur heller, sondern die Umwelt wird durch eine enorme Energieeinsparung zusätzlich geschont.
100 Jahre Sportclub Viktoria Orscholz, Rückblick auf 100 Jahre Tätigkeit und Aktivität im Dienste unserer Dorfgemeinschaft, und in Anspruchnahme einen wesentlichen Beitrag zur sportlichen Ertüchtigung, zur Kameradschaftspflege und Gesunderhaltung unserer Jugend beigetragen zu haben.
Dank den Gründern, Dank allen die sich immer wieder für unsere Viktoria und die Belange des Vereins zu ihrem Anliegen gemacht haben.